Von hungrigen Falken und gierigen Frettchen

"Jamás cerró una puerta Dios, sin abrirse dos." - Gott schließt niemals eine Tür, ohne zwei zu öffnen, sagt ein spanisches Sprichwort. Unser Castelloner Lokalgott Carlos Fabra, ehemaliger Regionalpräsident, und jetzt u.a. Präsident des Flughafenbetreibers Aerocas, hat das Dauerthema Flughafen Castellon wieder einmal herausragend getoppt. Nur kurz zur Erinnerung, der Flughafen ist seit März offiziell eröffnet, aber es gibt weder interessierte Fluggesellschaften, und noch fataler, keinerlei Genehmigungen den Flugbetrieb überhaupt aufnehmen zu können, da man keine beantragt hat. Jetzt ist das 150 Millionen teure Fluggrab verwaist, und Vergissmeinicht macht sich auf den Startbahnen breit. Flora und Fauna arbeiten stark daran, die zerstörte Landschaft zurückzuerobern. Aber nicht mit Carlos Fabra, dem alten Falken und Landschaftsgestalter. 456.000 € wurden jetzt dem quasi bankrotten Flughafenbetreiber von der Regionalregierung unter Fabras PP Nachfolger Javier Moliner  zugewiesen, damit der drohenden Übervölkerung des Flughafens Einhalt geboten wird, und der Nichtflugbetrieb störungsfrei laufen kann. Deswegen werden jetzt Falkner bzw. Firmen gesucht, die im Besitz von kampferprobten Falken und Frettchen sind, und den blöd herumfliegenden und illegal nistenden Vögeln ein grausames Ende bereiten sollen. Spanien ächzt unter der Krise, die Arbeitslosenzahlen steigen und steigen, aber Gott sei gedankt, acht Falken und acht Frettchen wird jetzt ein sicherer Arbeitsplatz in Aussicht gestellt. Möglicherweise sogar lebenslänglich, denn die Aussicht auf einen Flughafen mit echten Flugzeugen steht in den Sternen. Nur die Honigbienen dürfen bleiben, damit die Imker Nachschub für die Küche der Politiker liefern , um dem Volk weiter Honig ums Maul schmieren zu können. Die Tür zum Flughafen bleibt weiterhin verschlossen, aber zumindest öffnet sich eine Tür zu einem Falkengehege, und auch die Käfigtür einer Frettchenfarm. Gott hat also doch recht behalten. Und wen interessiert es dabei überhaupt noch, dass der Flughafendirektor Juan Salas, ein von der PP Auserwählter, den Tower des leeren Flughafens für ein Jahresgehalt von 84.000 Euro weiter besetzt hält, und somit sogar noch mehr verdient als der ehemalige Ministerpräsident des Landes Valencia, Camps, der in seiner Armut ja dazu übergehen musste, sich seine Designeranzüge kostenlos schneidern zu lassen, und die Rechnungen dann an reiche Freunde weiterreichte. Falls mal Flugzeuge auf dem neuen Flughafen starten, wird er sicher der erste Fluggast sein, der ihn nicht für den Urlaub, sondern für seine Flucht nutzen wird.

 

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