Volks(ver)speisung in den Zeiten der Cholera

 

Zapatero, der Schuster, dessen Leisten endgültig nutzlos wurden, als er beim diesjährigen Papstbesuch in Madrid dessen rote Prada Schuhe als Menetekel des baldigen eigenen Untergangs erkannte, ist nunmehr politische Vergangenheit. Spanien hat abgewählt, und wie überall in der Welt, ist ein neuer Heilsbringer aufgetaucht, der das Gesundbeten ins Kirchenrecht einführen will, auch wenn der Glaube längst verloren zu sein scheint. Mariano Rajoy heißt der Christdemokrat, politisch ein vorher fast bereits Gescheiterter, der auf die morsche und entleerte politische Bühne zurückgekehrt ist, nach der er sich so lange gesehnt hatte, und deren endgültigen Einsturz er wohl sicher kaum noch verhindern kann. "Wir werden aufhören, Teil des Problems zu sein, und werden Teil der Lösung sein", so hat er nach dem historisch hohen Sieg dem gemeinen Volk und Angela Merkel versprochen. Sicher hat er im gleichen Moment vergessen, dass die PP, sowohl in den meisten Regionalregierungen in denen sie seit Jahrzehnten das Sagen hat, wie auch zu Aznars Zeiten in Madrid, schon immer der größere Teil des spanischen Problems war und sicher auch zukünftig wieder sein wird. Auf die Spanier kommen wohl noch härtere Zeiten zu, die diffusen Ankündigungen Rajoys, dem das Konkrete nicht zu eigen scheint, lassen Schlimmeres befürchten. Retter die selbst nicht schwimmen können, saufen kurz oder lang selbst ab, oder werden vom Volk ertränkt. Da hilft es wohl auch nicht, das stark geschwächte und nach Zukunft hungernde Volk, mit ein paar Happen aus der Volks - und Gerüchteküche abzuspeisen. Die Geier werden vorher sowieso die besten Brocken wegschnappen, Leichenfledderer haben immer Konjunktur. Überall in Europa, und ganz sicher auch in Deutschland.

 

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