Schöne Bescherung - Teil 2

Gestern wurde "El Gordo", der Dicke, ausgespielt, ein zwingendes Muss für jeden Spanier. Immerhin ist die Weihnachtslotterie mit einer diesjährigen Ausschüttung von 2,5 Mililarden Euro die größte Lotterie der Welt, die manchmal ganze Dörfer zu Millionären macht, weil die teuren Hauptlose meist in Anteilen weiterverkauft werden. Aber dieses Jahr hat sich die Glücksfee ein wahrlich "dickes Ding" geleistet. Der zweite Hauptpreis, mit jeweils 125.000 Euro für die Anteilscheine, ging an das Örtchen Manise bei Valencia, vielen sicher durch den Flughafen bekannt. Und was für ein Zufall, der dortige PP Bürgermeister Enrique Crespo, und etliche seiner  Freunde, haben dabei anscheinend gut Kasse gemacht. So hat sich zum Beispiel auch der Präsident der Diputación Alicante, PP Mann Alfonso Rus, satte 625.000 Euro unter den Weihnachtsbaum legen können. Beim Bürgermeister Crespo vermutet man, dass dessen eigener Gewinn noch höher gewesen sein muss. Toll, könnte man sagen, Herzlichen Glückwunsch, wenn da nicht ein klitzekleines Problem wäre. Der gute Señor Crespo ist nicht nur Bürgermeister von Manise, sondern er war auch der verantwortliche Aufsichtsrat einer Firma die eine Großkläranlage betrieb, und bei der irgendwann plötzlich 17 Millionen Euro verschwunden waren. Und eben dieser feine Bürgermeister steht seit einiger Zeit als Hauptbeschuldigter vor Gericht. Da man vermutet, dass er seinen Gewinnanteil still und leise beiseite schaffen wollte, ordnete jetzt ein Richter an, dass er alles umgehend offenzulegen habe, um die möglichen Schadensersatzansprüche im Verfahren gegen ihn abzusichern. Also, wie gewonnen, so zerronnen. Der Ärmste. Aber immerhin hatte Crespo ja scheinbar schon längst seinen persönlichen "El Gordo" gehabt, als man all die Millionen zufällig in dem trüben Abwasser der Kläranlage fand, und als persönliche Gewinnmitnahme in die eigenen Taschen steckte.

 

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